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Für mehr Sicherheit:
Grabsteine fachkundig kontrollieren

Als Herbert Schneider 1991 Friedhofsverwalter bei der Stadt Lahr wurde, waren die Grabmale seit über 20 Jahren nicht mehr auf ihre Standsicherheit geprüft worden. „Mein ganzes Fachwissen bestand darin, dass diese Prüfung einmal jährlich zwingend vorgeschrieben ist“, sagt er. Voller Tatendrang und Optimismus machte er sich damals an die Arbeit. Was folgte, war eine Bauchlandung. Denn Informationen, wer die Prüfungen mit welcher Ausbildung vornehmen und wie solch eine Prüfung erfolgen soll, waren praktisch nicht zu bekommen. Telefonate mit der Berufsgenossenschaft und den örtlichen Steinmetzen sowie Nachfragen bei den Kollegen halfen auch nicht wirklich weiter. „Also Augen auf und losgelegt. Jeder dritte Grabstein bekam einen gelben Aufkleber, die Nutzungsberechtigten einen Brief – und ich viele wenig nette Anrufe und einen Termin beim Oberbürgermeister“, erinnert sich Schneider an die Anfänge. „Mit keiner meiner beruflichen Aktivitäten habe ich mir annähernd so viel Ärger eingehandelt wie mit der Grabmalprüfung“, sagt er rückblickend. Aber Schneider machte weiter – und schon im zweiten und dritten Jahr verringerte sich die Zahl der zu beanstandenden Grabmale.

2006 wurde er bei seinen Recherchen auf die Deutsche Naturstein-Akademie (Denak) aufmerksam, die Informationen und Seminare anbot. Über die Regionalgruppe Baden-Württemberg organisierte Schneider mit Friedhofsberater Joachim Ebinger flächendeckende Seminare. In Kooperation mit der Denak wurden Seminarunterlagen entwickelt, die bis heute aktuell gehalten werden. Auch Schneider selbst wurde für Kollegen zum Ansprechpartner in Sachen Grabmalstandsicherheit. Er qualifizierte sich zum Sachkundigen, hielt die ersten eigenen Seminare innerhalb des VFD und schult heute gemeinsam mit Joachim Ebinger bundesweit Friedhofsverwaltungen. „Nach dem Motto ,für uns von uns‘ versuchen wir hierbei den Kollegen neben dem nötigen Wissen rund und um die Standsicherheit auch Tipps und Ideen zur Organisation rund um das Thema Grabmal zu liefern“, erklärt Schneider.

2018 verfasste er mit seinem VFD-Vorstandskollegen Uwe Brinkmann die Anleitung zur Standsicherheit von Grabmalen, die seit Februar 2019 über den VFD erhältlich ist. Unter Einbeziehung der Berufsgenossenschaft, sowie mit Unterstützung der Denak ist hiermit ein Handlungsleitfaden für alle, mit der Grabmalprüfung betrauten Personen, entstanden. Unabhängig von den geltenden Regelwerken wird verständlich aufgezeigt, wie Grabmale – auch aus Holz, Keramik, Metall und Glas – praxisgerecht geprüft werden können. „Damit gebe ich dem VFD etwas von dem zurück, was mir die Mitgliedschaft im Verband bringt: kostenloses Fachwissen aus erster Hand, kompetente Ansprechpartner, mit denen es sich jederzeit auf Augenhöhe über alle Themen des Friedhofs reden, diskutieren – oder notfalls auch mal streiten lässt.“

Schneider war bis 2015 Friedhofsverwalter; inzwischen leitet er den Eigenbetrieb Bau und Gartenbetrieb Lahr, in den die Friedhofsverwaltung eingebunden ist. Mitglied im VFD ist er seit 2006, war bis 2018 Vorsitzender der Regionalgruppe Baden-Württemberg und bis 2019 Mitglied im Bundesvorstand. „Auch wenn meine berufliche Tätigkeit nicht mehr voll im Bereich Friedhof liegt, bleibe ich dem Netzwerk Friedhof gerne noch lange über den VFD verbunden“, sagt Schneider.

Herbert Schneider 
Leiter des Bau- und Gartenbetriebs Lahr
Mitglied im VFD

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