Der Tim Mälzer des FriedhofswesensDer Tim Mälzer des Friedhofswesens

Friedhofsverwalter sind vielseitig, und das nicht nur im Job: Einer hat sich jetzt auf den zweiten Platz bei der VOX-Kochshow „Das perfekte Dinner“ gekocht.

Alle Augen sind auf ihn gerichtet, die Kamera auch. Aber das stört Erik van Look, Geschäftsführer des Evangelischen Friedhofsverbandes Berlin Süd-Ost und Mitglied im Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands, nicht. Locker plaudert „der Tim Mälzer des Friedhofswesens“ drauf los, schmeißt nebenbei Kohlrabi- und Kartoffelscheiben in die Pfanne; dann widmet er sich dem Kartoffel-Pastinaken-Stampf. Es scheint, als würde der 46-Jährige jeden Tag vor Publikum kochen. Und den Eindruck haben auch seine Konkurrenten: „An Erik ist ein kleiner TV-Koch verlorengegangen, der könnte sicher ne eigene Show haben“, sagt Steven. Cindy sieht es genauso: „Der hat es einfach drauf, die Leute zu bespaßen, sie zu beköstigen, ihnen zu erzählen, was er da gerade macht. Das ist sein Ding.“

Und damit liegt sie gar nicht falsch. Vor Leuten reden, das kann Erik van Look, gleich ob es vier oder 100 sind. Aber auch er habe das erst lernen müssen, sagt er. 14 Jahre lang arbeitete er in der IT-Branche, brachte das Friedhofsverwaltungssystem Hades an den Mann, schulte Mitarbeiter in Friedhofsverwaltungen, führte sie in das Programm ein – und moderierte nebenbei locker-flockig, während alle Augen auf ihn gerichtet waren. Im Prinzip war das nichts anderes als jetzt auch. Gut, die Kulisse war nun eine andere. Dinner-Kitchen statt Amtsstube. Und eine gewisse Grundnervosität, die war auch da.

Vor fünf Jahren hat sich Erik van Look, der in Heinersdorf bei Potsdam lebt, bei der VOX-Kochshow „Das perfekte Dinner“ beworben. Anfang des Jahres kam dann die Zusage. Die Show funktioniert so: Eine Woche lang bekochen sich fünf Hobbyköche gegenseitig,  anschließend wird bewertet. Erik van Look servierte den anderen vorab eine klare Gemüsesuppe mit Julienne und Paniermehlklößchen. Crumble-Crème-Ragout stand als Dessert auf dem Menüplan. Als Hauptgericht gab es Dominosteine – aus Fleisch. Dafür schichtete er die eingangs erwähnten Kartoffel- und Kohlrabischeiben, verschiedene Gelees, Schweine- und Hühnerfilet. Eine Eigenkreation. Zweimal kochte er das Gericht zur Probe. „Beim ersten Mal ist es voll in die Hose gegangen“, da habe das Gelee nicht ansatzweise die optimale Konsistenz gehabt, erzählt er. Beim zweiten Mal lief’s für den Hobbykoch schon besser; und beim Dreh klappte alles wie geschmiert.

Normalerweise kochen die Kandidaten bei sich zu Hause. Doch seine Wohnung war zu klein für die strengen CoronaAuflagen. Und so musste Erik van Look in die Show-Küche umziehen. Als Nachteil empfand er das nicht, im Gegenteil: „Ich war so schön integriert und nicht im Nebenraum. Man hat miteinander gelacht, Gespräche geführt. Die Stimmung war ausgelassen gut.“

Am Ende hat er sich mit seinem Menü auf den zweiten Platz gekocht. Es war eine knappe Kiste. Aber er ist hochzufrieden. Nicht nur mit dem Ergebnis. Auch untereinander hätten sich die Kandidaten hervorragend verstanden, so gut, dass sie immer noch in Kontakt seien, erzählt Erik van Look. Auch getroffen haben sie sich schon – ganz ohne Kameras.

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