
Für die Zukunft der Friedhöfe:
Netzwerken unerlässlich
Zum fünften Geburtstag des Immateriellen Erbes Friedhofskultur fand ein kulturpolitisches Gespräch in Berlin statt mit der EKD-Ratsvorsitzenden Kristen Fehrs, dem Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann und der Berliner Staatssekretärin Britta Behrendt. Das hat mir persönlich noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig es ist, mit anderen auf solch einer Ebene ins Gespräch zu kommen. Denn nur so hören wir als Friedhofsbranche, was Verantwortungstragende außerhalb unserer Blase denken, worauf es ihnen ankommt, was sie sich wünschen. Und umgekehrt war es für uns als Friedhofstätige möglich, Kirche, Kultur und Politik gegenüber nicht nur darzulegen, wo uns der Schuh drückt, sondern auch zu verdeutlichen, wie wertvoll unsere Friedhöfe sind. Das kann man in einem solchen Bedeutungsrahmen gar nicht oft genug klar aufzeigen.
Positive Wirkung – nach innen und außen
Natürlich führen solche Termine unterm Strich nicht zu konkreten Ergebnissen – aber sie haben eine klare, positive Wirkung: nach außen über die Presse in die Breite der Gesellschaft genauso wie nach innen für das Miteinander der Friedhofstätigen. So haben zum Beispiel die anschließenden Gespräche aller, die in Berlin dabei waren, das wichtige gemeinsame Netzwerken nachdrücklich gestärkt.
Über die Bedeutung von Friedhöfen sprechen
Kunst und Kultur – das hat die Veranstaltung in der berühmten Turrell-Kapelle des Dorotheenstädtischen Friedhofs ebenfalls eindrucksvoll unterstrichen – sind hervorragende Schlüssel, solche Gespräche zu initiieren. Das sollten wir viel mehr nutzen, um auch auf Landesebene, regional oder kommunal mit Politik, Kultur und – gerne auch – Kirche über die Bedeutung der Friedhöfe ins Gespräch zu kommen.
Was in Berlin auf Bundesebene möglich war, sollte uns doch auch vor Ort gelingen: zum Beispiel mit der Lokalpresse zusammen eine Gesprächsrunde zur Friedhofskultur mit Lokalpolitik, Kulturschaffenden und Kirchenvertretenden zu organisieren. Das kostet kein Geld, nur Engagement, Mut und Willen.
von Uwe Brinkmann, Foto: Jule Röhr