Smart Cemetry und muslimische Bestattungen
Fortbildungsseminar am Seddiner See
Per Mausklick zur Grabstelle? Kapellenbuchung in Echtzeit? Und Bezahlung via Paypal? Friedhöfe befinden sich in einem stetigen Wandel – beeinflusst von der digitalen Welt um sie herum. Umso wichtiger ist es herauszufinden, wie ein Friedhof in der digitalen Welt aussehen und agieren, welche Vorteile und Chancen er für sich nutzen kann. Einblicke und Ausblicke in den smarten Friedhof – Smart Cemetry – der Zukunft geben Peter Westerlund, Gründer des finnischen Unternehmens Absentus OY, und seine Kollegin Valeska Gerull zum Auftakt des Fortbildungsseminares der Friedhofsverwalter am Seddiner See. Sie berichten von ihrem Pilotprojekt mit der Friedhofsverwaltung im sachsen-anhaltischen Aschersleben; sie zeigen erste gewonnenen Erkenntnisse auf und erläutern die kommenden Schritte. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause kehrt der Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands (VFD) in die Heimvolkshochschule zurück. Die beliebte Veranstaltung findet diesmal allerdings nichts schon im Juni, sondern erst vom 15. bis 17. August statt. Die ersten Anmeldungen lagen bereits vor, da gab es weder ein Anmeldeformular, geschweige denn stand das Programm fest. Das haben in diesem Jahr die Organisatoren des Essener Seminars, Dr. Karl-Heinz Kerstjens und Uwe Brinkmann, in Zusammenarbeit mit Thomas Höhne auf die Beine gestellt. Dabei setzen sie in gewohnter Manier auf Themenvielfalt und kompetente Referenten.
Um Muslimische Bestattungen im Allgemeinen und im Speziellen auf einem evangelischen Friedhof geht es am zweiten Seminartag. Zu Gast ist Dr. Eckhard Zemmrich von der Humboldt-Universität Berlin. Aus Bestattersicht spricht Isikali Karayel, der Geschäftsführer von Markaz-Bestattungen, zum Thema. Und um sich ein Bild von muslimischen Gräberfeldern machen zu können, geht es dann mit dem Bus nach Berlin – auf den 12-Apostel-Friedhof, den Luisenfriedhof und den Friedhof Lilienthalstraße. Aktuelle Aufgaben und Projekte des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge stellt Martin Bayer, Geschäftsführer des Volksbunds Berlin, vor. Was es mit Jugendcamps auf Friedhöfen auf sich hat und welche Erfahrungen sie damit gesammelt hat, darüber spricht Karolin Minkner vom Amt für kirchliche Dienste in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Auch um Freiwilligenarbeit – jedoch in einem Förderverein – geht es in den Ausführungen von Olaf Ihlefeldt vom Südwestkirchhof Stahnsdorf. Und die DresdenerFriedhofsverwalterin Lara Schink wird den Seminarteilnehmern am Beispiel erläutern, wie der Aufbau lokaler Netzwerke die Wahrnehmbarkeit von Friedhöfen stärkt. Die Biodiversität auf Friedhöfen wird ebenso thematisiert wie die richtige Baumwahl in Zeiten des Klimawandels. Und auch der Dauerbrenner der letzten Jahre, die Umsatzbesteuerung von Leistungen der Friedhofsverwaltung, hat es auch wieder ins Programm geschafft, oder vielmehr: Jetzt erst recht. Denn was lange vage blieb, ist jetzt spruchreif.
Die Kosten für das Seminar betragen 220 Euro pro Person – für VFD-Mitglieder 200 Euro. Die Kosten der Übernachtung im Einzelzimmer vom 15. bis 17. August betragen 160 Euro, für ein Doppelzimmer 140 Euro pro Person. Die Vollverpflegung ist dabei inklusive. Für Seminarteilnehmer, die keine Übernachtung buchen, erhöhen sich die Seminargebühren um 20 Euro, Verpflegung inbegriffen. Anmeldungen sind an die Geschäftsstelle zu richten.
Das komplette Programm und die Anmeldung finden Sie hier: Download Anmeldung