Guten Überblick bekommen beim Weiterbildungsseminar in Essen

So jedenfalls war das Fazit der insgesamt 21 Teilnehmenden aus neun Bundesländern bei der Herbstausgabe der Friedhofsverwalter-Weiterbildung des VFD am Bildungszentrum Gartenbau in Essen im Oktober und November 2024. An insgesamt sechs Seminartagen in zwei Blöcken von jeweils Donnerstag bis Samstag erhielten die Seminaristen eine systematische Grundschulung in das Recht rund um die Trauerkultur sowie den Verfahrensablauf in einer Friedhofsverwaltung. Dabei wurde die Zielgruppe des VLF-Bildungsvorhabens genau getroffen, nämlich neu in diesem Bereich tätige FachkollegInnen, die, wie im vorliegenden Fall, über eine Erfahrung von 0 bis max. fünf Jahren in der Verwaltung verfügten. Daraus ergaben sich dann, wie zu erwarten, viel Meinungsaustausch und viele Diskussionen, insbesondere wenn es darum ging, „Gepflogenheiten“ vor Ort einzuschätzen und zu bewerten.

Zur Veranschaulichung wurden, über den Lehrgang verteilt, drei Friedhöfe besucht. Auf dem Hauptfriedhof in Mülheim a.d. Ruhr ging es zunächst um die Besonderheiten eines 100-Jahre alten Parkfriedhofes. Neue Grabfelder und neue Grabformen mischen sich mit den klassischen Grabfeldern oder auch den Wiesengrabfluren. Ein muslimisches Grabfeld in ausgesprochen gutem Pflegezustand ergänzte die Eindrücke. Thema vor Ort war die Friedhofsorganisation von der Annahme und Koordination einer Beisetzung bis zur Rechnungslegung und dem bisweilen nervigen Inkasso.

Auf dem Essener Parkfriedhof stand der Memoriamgarten einer Essener Friedhofsgärtner-Arbeitsgemeinschaft im Vordergrund. Mitbetreiber und Friedhofsgärtner-Unternehmer Carsten Nöll berichtete informativ insbesondere über die Phase bis zur Fertigstellung dieses gärtnergepflegten Grabfeldes wie auch über die kaufmännische Abwicklung der Pflege von Gräbern und Umfeld bei einer 25-jährigen Ruhezeit.

Auf dem evangelischen Friedhof in Essen-Frintrop schließlich ging es um Urnengrabfelder in unterschiedlicher Ausgestaltung wie auch um sehr aufwändige Columbarien-Stelen und -Räume. Friedhofsverwalter Brinkmann konnte darüber hinaus die erste Umsetzung eines Mensch-/Tier-Friedhofes, betitelt „Mein Hafen“, demonstrieren. Das große Thema Friedhofsentwicklungsplanung rundete den Tag ab.

Doch in der überwiegenden Seminarzeit galt es, „die Schulbank zu drücken“ und mit verschiedenen Referenten Friedhofsrecht, Satzung, Gebührensatzung und Friedhofsordnung zu erörtern. Gastreferenten zu den Themen Verkehrssicherheit auf Friedhöfen, Zusammenarbeit der Gewerke und Arbeitsschutz auf dem Friedhof rundeten das Gesamtbild ab.

Als Zusatzqualifikation erwarben die Teilnehmenden noch die Fachkunde über die Grabmalprüfung, wobei die Mustergrabanlage am Bildungszentrum Gartenbau in Essen für die Demonstrationen und fachlichen Erörterungen bereitstand.

Alles in allem spricht dieser VFD-Lehrgang die wichtigen Aufgabenbereiche von Friedhofsverwaltenden an; die Hintergründe werden erläutert, die unterschiedlichen Varianten abgewogen, das Spektrum, auch über die Landesgrenzen hinweg, dargestellt und in den rechtlichen Rahmen eingeordnet.

Ein nächster Wiederholungstermin in Essen ist anberaumt, und zwar wiederum für 2 X 3 Tage, nämlich den 20.-22.3. sowie 3. – 5.4. 2025.

Dr. Karl-Heinz Kerstjens, VFD

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner